"Volkstrauertag" ist kein alter Zopf. Jedes Jahr wird er aktueller, wenn man in die Welt hinausschaut. Millionen Menschen leiden unter Kriegen, Bürgerkriegen, Flucht, Vertreibung, Hunger und Gewalt, auch, oder erst recht wieder 2019.
Darf es sein, dass unser Frieden geringgeschätzt wird, nur, weil alle über 75 keine Leiden mehr live erfahren haben? Wenn ein Kampf nötig ist, dann allerdings der friedliche gegen unselig ewig-gestrige Gedanken und ihre Träger, deren Unsinn unseren Wohlstand und Sicherheit gefährden.
Wenn heute wieder Sprüche von „reinem Volk“, vom „Jagen“ Andersdenkender und „Entsorgen“ von Politikern möglich sind, dann müssen alle Alarmglocken schrillen. In letzter Zeit folgten dem auch Taten, und deren geistige Brandstifter locken munter weiter.
In Deutschland wurde jetzt wieder der Toten der vergangenen Kriege gedacht, der Opfer von Gewaltherrschaft und Verblendung, Rassenwahn und Hochmut. Immer noch geschehen auf der Welt Gräueltaten.
Millionen von Soldaten und ziviler Bevölkerung wurde im ersten halben 20. Jahrhundert ihr Leben zerstört. Seit über 70 Jahren aber leben wir in Frieden und unvergleichlichem Wohlstand. Erbitterte Feinde von früher haben sich zu einer friedlichen Union zusammengetan, damit das Grauen von früher keine Chance mehr hat.
Unser Europa von heute mag Mängel haben, aber es hat uns vor dem Schicksal bewahrt, das die Groß- und Urgroßeltern erlitten.
