Der etwas andere Elternabend
Die Pandemie-Situation belastet Eltern und Familien ganz besonders. Daher lud Dr. Alexander Becker als Bildungspolitiker, aber auch als Vater zweier Kinder im Grundschulalter, zum Online-Dialog ein.
Unter dem Titel „Der etwas andere Elternabend“ trafen sich insbesondere Elternvertreter aller Schularten in den Kreisen Rastatt und Baden-Baden bei einer Videokonferenz. Wegen der außerordentlichen Nachfrage musste die Veranstaltung auf zwei Abende verteilt werden.
Als Fachmann für die schulische Praxis hielt Joachim Schneider, bis 2020 Rektor der Realschule Gernsbach, einen Impulsvortrag. Er zeige die Problemfelder auf, konnte aber auch von funktionierenden Lösungen in Schulen der Region berichten. Dazu gehöre die Muggensturmer Grundschule, deren Kollegium intensiven Kontakt mit den Erst- bis Viertklässlern pflege. In diesen Zeiten sei die Schulsozialarbeit besonders strk gefragt, und diese haben funktionierende Formate entwickelt.
Die Sorgen der Eltern drehten sich hauptsächlich um das sogenannte „Home-Schooling“ und die technischen Schwierigkeiten, die längst nicht für alle Haushalte gelöst sind.
Ganz besonders für Kinder der Kindergärten und ersten Klassen sollte unbedingt so früh wie möglich ein Besuch erlaubt werden. In dieser Altersgruppe lauert keine Gefahr durch Gedränge im Schülertransport, hob Becker hervor.
Wegen der guten Erfahrungen in der ersten Schließzeit wünschten sich die Teilnehmer ganz überwiegend einen Wechselunterricht. Hierbei sind nur halbe Klassenstärken anwesend und so können alle nötigen Abstände eingehalten werden.
Sorge bereiten auch die bevorstehenden Abschlussprüfungen, aber auch die Lücken, die für fast alle Schülerinnen und Schüler entstanden sind. Schneider wies dabei auf die Schwierigkeiten der Kinder hin, bei denen zuhause nicht Deutsch gesprochen werde. Hier dürfe es keine verlorene Generation geben, was in einigen Grundschulklassen speziell in Rastatt passieren könne.
Am Ende sowohl des ersten Abends als auch bei der zweiten Auflage lobten die Teilnehmer das Format und dabei vor allem, dass man untereinander Erfahrungen austauschen konnte. „Wie bei einem echten Elternabend!“