Hier schreiben die Kandidaten:
von links: Helge Braun - Friedrich Merz - Norbert Röttgen
Hier folgt der Brief von Friedrich Merz:
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde,
nun gehen wir zum dritten Mal innerhalb von drei Jahren in eine Neuwahl unserer Parteiführung.
Ich hätte es mir anders gewünscht. Aber diese Neuwahl ist nach der verlorenen Bundestagswahl notwendig
geworden, und sie unterscheidet sich zugleich von den beiden vorangegangenen: Wir sind jetzt
in Berlin in der Opposition, und Sie, unsere Mitglieder, werden an dieser Wahl beteiligt.
Deshalb möchte ich Ihnen zunächst zurufen: Nehmen Sie teil an dieser Mitgliederbefragung! Wenn Sie
sich online anmelden, können Sie online abstimmen. Ansonsten erhalten Sie aus dem Adenauerhaus
automatisch
die Briefwahlunterlagen.
Ich stelle mich erneut zur Wahl und stelle Ihnen zugleich zwei Persönlichkeiten vor, die ich der Partei
für die engere Führung auf dem Parteitag in Hannover am 21./22.01.2022 im Falle meiner Wahl als
Generalsekretär
und als stellvertretende Generalsekretärin vorschlagen werde: Mario Czaja ist ein
erfahrener
Sozialpolitiker und wird in das Amt als Generalsekretär seine erfolgreiche Wahlkreisarbeit
in die Organisation von zukünftigen Wahlkämpfen einbringen. Christina Stumpp hat langjährige Erfahrungen
in der Kommunalpolitik und soll insbesondere die Verbindung der Bundespartei zur kommunalen
Ebene ausbauen und pflegen. Wir sind zusammen ein breites, gesamtdeutsches Integrationsangebot
an die Partei und für unsere Wählerinnen und Wähler! Ich möchte schließlich auch den zukünftigen fünf
stellvertretenden Vorsitzenden der CDU konkrete Aufgabenbereiche übertragen, denn jetzt sind wir
alle gefordert. Einer allein kann die vor uns liegenden Aufgaben nicht lösen:
• Schon im nächsten Jahr gilt es, vier Landtagswahlen in Deutschland zu gewinnen; dazu muss die Bundespartei
unterstützend tätig sein, wir müssen auf allen Ebenen schnell kampagnenfähig werden.
• Zeitgleich werden wir die Erneuerung der Partei auf den Weg bringen. Wir wollen innerhalb der
nächsten drei Jahre ein neues Grundsatzprogramm erarbeiten. Daran sollen die Vereinigungen der
Partei und die Bundesfachausschüsse ebenso intensiv beteiligt werden wie unsere Mitglieder und
externer Sachverstand.
• Als übergeordnetes Ziel steht dabei im Vordergrund: Wir wollen erkennbar werden mit dem, was uns
von anderen Parteien unterscheidet, wir wollen aufzeigen, was nur mit uns politisch in Deutschland
und in Europa erreicht werden kann. Wir wollen der bürgerlichen Mitte unserer Gesellschaft eine politische
Heimat geben. Unser Kompass bleibt das christliche Menschenbild. Es gilt, die ganze Bandbreite
unserer christlich-sozialen, liberalen und bürgerlich-konservativen Überzeugungen in klare Standpunkte
zu übersetzen, die den thematischen Reichtum unserer Partei sichtbar machen: für Freiheit
und Verantwortung, für Solidarität und Subsidiarität, für Sicherheit und Ordnung, für rechtsstaatliche
Verlässlichkeit und den Schutz des Eigentums. Für ein starkes Europa und einen handlungsfähigen
Nationalstaat. Für starke Länder und kommunale Selbstverwaltung.
Damit liegen arbeitsreiche Jahre vor uns. Nach der verlorenen Bundestagswahl gilt es, schnell neues
Vertrauen in der Bevölkerung aufzubauen. Das wird uns nach meiner festen Überzeugung gelingen,
denn wir werden neben einer guten Oppositionsarbeit im Deutschen Bundestag die Zeit nutzen, die
Partei inhaltlich und strategisch zu modernisieren und neu aufzustellen. Wir werden nicht jeder Mode
hinterherlaufen, aber wir wissen auch, dass jede Zeit neue Antworten erfordert. Wir wollen zugleich
unseren Grundsätzen und unseren Überzeugungen treu bleiben. Diese anspruchsvolle Aufgabe zu
übernehmen und sie mit einer gut und vertrauensvoll zusammenarbeitenden Führungsmannschaft zu
bewältigen traue ich mir zu. Und dafür bitte ich Sie um Ihre Unterstützung.
Mit herzlichem Gruß
Friedrich Merz